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Kulturstaatsministerin Grütters (CDU) hat gemeinsam mit der AA Staatsministerin Müntefering (SPD) in einem Namensbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 15.12.2018 dafür geworben, sich einem weiteren Abschnitt unserer „unrühmlichen… Geschichte“ anzunehmen und sich „offen der Frage einer Rückgabe von Kulturgütern aus kolonialen Kontexten zu stellen“.
Dazu erkläre ich als Mitglied des Kulturausschusses des Abgeordnetenhauses von Berlin:
„Das Humboldtforum ist noch nicht eröffnet und schon beginnt die Berliner CDU Vorsitzende und Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit der Planung, das Humboldtforum wieder auszuräumen.
Als erfahrene Zeitgeistreiterin schwingt sich Grütters auf das hohe Ross der wie auch immer definierten antikolonialen Moral- und Aufarbeitungswelle und gibt schon jetzt die Marschrichtung vor: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!“
Dabei übersieht Sie geflissentlich die sich mehrenden Stimmen aus der Wissenschaft, die vor Pauschalisierungen, unhistorischen Verzerrungen und kulturpolitischen Rohrkrepierern warnen. Dazu gab die Anhörung des Kulturausschusses des Abgeordnetenhauses am 3. Dezember ein nachdrückliches Beispiel. Ohne Herrn Prof. Dr. Horst Bredekamp, Humboldt Universität zu Berlin, für unsere Position im geringsten einvernehmen zu wollen, kann sein sehr deutliches Statement für einen sachkundigen und rationalen Umgang mit kolonialen Kulturgütern nur unterstrichen werden. Die alsbald zu erwartende Ausschussdiskussion über die Anhörungsergebnisse wird jedenfalls weiter führen, als der unausgegorene Beitrag der Staatsministerinnen.
So verfehlt der unhistorische, unwissenschaftliche, linkspopulistische aber überhaupt nicht populäre Ansatz von Frau Grütters auch sein mag, die Freunde der Gemäldegalerie werden sich auf die Schenkel klopfen: Endlich Platz für die alten Meister, da wo sie hingehören!“